Das Projekt: der Bürgerwindpark Hengeler-Wendfeld
Die Landesregierung hat sich das Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß in Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2020 um 25 % und bis zum Jahre 2050 um mindestens 80 % zu reduzieren. Die Windenergienutzung übernimmt einen hohen Anteil als regenerative Energiequelle und ist bereits seit 1996 bundesgesetzliches Ziel.
Der Anteil der Windenergie in NRW soll von 3 % auf 15 % im Jahr 2020 ausgebaut werden. Dies soll auch durch die Ausweisung neuer Konzentrationszonen für die Windenergienutzung erreicht werden.
Aus diesem Grund und aufgrund möglicher örtlicher Veränderungen, neuen fachlichen Einschätzungen, aufgrund der Rechtsprechung und der Erfahrungen mit modernen Windkraftanlagen, wurde Mitte 2011 das Gebiet der Stadt Stadtlohn einer neuen Tabuflächenanalyse unterzogen, um Bereiche zu finden, die aus städtebaulicher Sicht für die Nutzung von Windenergie geeignet sein könnten.
Das Gebiet des vorgesehenen Bürgerwindparks Hengeler-Wendfeld ist dabei die größte der drei auf dem Stadtlohner Stadtgebiet ermittelten Konzentrationszonen.
Als Initiatoren des Bürgerwindvorhabens in Hengeler-Wendfeld haben wir dieses Gebiet weiterentwickelt. Unser Ziel ist es, durch Realisierung eines echten und ehrlichen Bürgerwindparks die Energiewende vor Ort mitzugestalten.
Wir haben 8 Windenergieanlagen des Typs Nordex N131-3.3 mit einer Gesamtleistung von 26,4 Megawatt errichtet. Damit ist die Realisierung des Bürgerwindvorhabens in Hengeler-Wendfeld ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Energiewende vor Ort.
Wir wollen hin zu 100 % erneuerbaren Energien zur Deckung des Gesamtenergiebedarfs. Damit machen wir uns von Energieimporten aus dem Ausland Unabhängiger. Vor allem vor dem Hintergrund eines verantwortungsbewussten Umgangs mit den knappen und endlichen Ressourcen dieser Erde, müssen wir auch Brennstoffe und Kraftstoffe (Elektromobilität) langfristig durch erneuerbare Energien ersetzen.
Aus den Handlungsleitlinien zur CO²-Reduzierung im Münsterland der Fachhochschule Münster kann die Energiebilanz für die Stadt Stadtlohn aus dem Jahr 2010 ermittelt werden:
Nach dem Kommunalsteckbrief der Stadt Stadtlohn liegt der Gesamtenergieverbrauch bei insgesamt ca. 677.000.000 kWh mit Gesamtkosten von ca. 71,8 Mio. € und einer CO² Emission von ca. 239.890 Tonnen im Jahr 2010 und setzt sich wie folgt zusammen:
Durch die Realisierung des Bürgerwindparks Hengeler-Wendfeld ergeben sich folgende Änderungen:
Die 8 Windenergieanlagen in Hengeler-Wendfeld erzeugen ca. 64.000.000 kWh / Jahr.
Durch die Realisierung der derzeit geplanten Windenergieanlagen könnten damit rund 37 % des jährlichen Gesamtstromverbrauchs und ca. 10,3 % des Gesamt-energieverbrauches der Stadt Stadtlohn gedeckt werden.
Zudem würden jährlich rund 34.500 Tonnen CO₂ eingespart.
Den Vergleich der Drehgeschwindigkeiten finden Sie in dem nachfolgendem Video.
Weitere Vorteile für die Stadtlohner Bürgerinnen und Bürger:
- Alle Stadtlohner können sich finanziell beteiligen
- Alle Grundstückseigentümer des Windgebietes bekommen eine Flächenpacht
- Alle Anwohner des Windgebietes werden angemessen beteiligt
- Alle Stadtlohner profitieren finanziell durch mehr Gewerbesteuer
- Durch den Bürgerwindparks Hengeler-Wendfeld verbleiben ca. 6 Mio. € pro Jahr an Wertschöpfung in der Region.
Rahmenbedingungen für den Anwohnerausgleich:
- Finanzrahmen 1 % der jährlichen Winderträge
- Alle, die eine Schallbelastung von mehr als 35 dB(A) bekommen, sind Anwohner.
- Jede zum Stichtag 02. Juli 2013 genehmigte abgeschlossene Wohneinheit wird berücksichtigt (einschließlich der vor dem Stichtag bei einer Behörde eingereichten Bauanträge, sowie später genehmigte selbstgenutzte Altenteilwohnung)
- Die Verteilung der Ausgleichszahlungen wird über ein Bewertungssystem durchgeführt, das von der Höhe der Schallimmissionen gemäß TA-Lärm abhängt und per Gutachten festgelegt wird.
- Bewertungsfaktoren: 1 bei 35 dB(A) bis < 36 dB(A); 2 bei 36 dB(A) bis < 37 dB(A); … Faktor 10 bei 44 dB(A) bis < 45 dB(A)
- Die Ausgleichszahlung erhält der Eigentümer
- Alle Anwohner können auch Gesellschafter der HeWe-Windpark GmbH & Co. KG werden.